Der Wasserkreislauf

Wie er funktioniert und wie unsere menschliche Landnutzung und die globale Erwärmung ihn verändern. 

Die gute Nachricht: wir können auch einen positiven, ausgleichenden Einfluss auf den Wasserkreislauf haben.

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Der Wasserkreislauf

Das Wasser auf unserem blauen Planeten bewegt sich in einem immerwährenden, vielfältigen, komplexen Kreislauf. Die Natur lässt auf nahezu jedem Boden eine standortangepasste Vegetation entstehen. Diese Ökosysteme, insbesondere Wälder, speichern sehr viel Wasser und Kohlenstoff.
Durch Evapotranspiration sorgen Wälder dabei global für durchschnittlich 40% der Niederschläge, in Regionen im Landesinneren oftmals auch für einen größeren Anteil (science.org, 2020; UNEP Foresight, 2021).
Wälder spielen also eine wichtige Rolle bei der Wolken- und Regenbildung und es wird angenommen, dass sie außerdem eine eine wichtige Rolle beim Transport von Luftfeuchtigkeit von den Ozeanen ins Landesinnere spielen - Wälder, die als "biotische Pumpe" fungieren (science.org, 2020).
Eine vielfältige, standortangepasste Vegetation sorgt auch dafür, dass der Regen auf kühlen, gut bedeckten, schattigen, humusreichen und gut durchwurzelten Boden fällt. So kann das Wasser gut einsickern, im Boden gespeichert werden oder das Grundwasser in tieferen Schichten anreichern (Paul et al., 2003). 

Der gestörte Wasserkreislauf 

Menschliche Landnutzung verändert den natürlichen Wasserkreislauf. Durch Abholzung und Ackerbau wird der Boden oft der direkten Sonneneinstrahlung ausgesetzt, sodass er schneller austrocknet und sich erhitzt, und dann weniger Wasser aufnehmen kann, wenn es regnet (UNEP Foresight, 2021). Außerdem werden Böden versiegelt, Grundwasser abgepumpt. Durch Drainagegräben und Rohre wird die Landschaft aktiv ausgetrocknet. 
Mit den Folgen: Dürre und Flut. Bei näherem Hinsehen wird deutlich, dass dies zwei Symptome derselben Problematik sind.


Der regenerierte Wasserkreislauf

Der Eingriff des Menschen kann auch positiv sein. Durch das Anlegen dezentraler Wasserretentionsmaßnahmen kann ein großer Teil des Niederschlagswasser aufgefangen und versickert werden, gezielt zur Bewässerung bereit gestellt werden oder als Wasserkörper die Landschaft kühlen. Der gleichzeitige Aufbau von dauerhafter, Standort angepasster Vegetation wirkt ausgleichend auf bodennahe Temperaturen und Luftfeuchtigkeit. Böden sind vor Hitze und Erosion geschützt.

Passiert dies im großen Maßstab, kann die zusätzliche Verdunstung ausgleichend auf Niederschlags Dynamiken wirken. 


Dazu kommt die globale Erwärmung. Die Temperatur spielt eine wichtige Rolle im Wasserkreislauf, da wärmere Luft mehr Feuchtigkeit halten kann (7% mehr pro 1°C Temperaturerhöhung). Eine Folge davon ist, dass in einem wärmeren Klima einerseits mehr Wasser verdunstet, sich gleichzeitig aber auch mehr Feuchtigkeit in der Luft ansammelt, bis es anfängt zu regnen (IPCC, 2021). So kommt kommt es zu unregelmäßigeren, aber heftigeren Regenfällen, Gewittern und Stürmen. Generell werden dadurch trockene Orte trockener und nassere Orte nasser. Die vom IPCC verwendeten Modelle berechnen jedoch auch, dass es global zu einer Zunahme von Extremniederschlag Ereignissen kommen wird. 

Team Wasserretention